„Regional Innovation Valley“ (regionales Innovationstal, kurz RIV) ist ein neues Förderinstrument der EU. Es ist eine Maßnahme im Rahmen der „Neuen Europäischen Innovationsagenda (NEIA)“, die im Jahr 2022 verabschiedet wurde. Diese RIVs zielen auf den Aufbau einer engen Zusammenarbeit zwischen europäischen Regionen ab. Durch die Zusammenführung europäischer Regionen mit unterschiedlicher Einordnung im „Regional Innovation Index“(Innovation Leader/strong und Moderate/Emerging Innovators) und die Vernetzung ihrer Innovationsakteure sollen die Regionen sich austauschen und voneinander lernen Aufbauend auf den jeweiligen „Regionalen Innovationsstrategie“ (RIS) sollen diese für folgende Förderperioden thematisch weiterentwickelt und die regionale Innovationsökosysteme gestärkt werden. Dadurch sollen Innovationslücken in Europa geschlossen und die Innovationsleistung der EU insgesamt gesteigert werden.
Die EU unterstützt die RIV mit insgesamt 116 Millionen Euro im Rahmen des Programms „Europäische Innovationsökosysteme“ (EIE) von Horizont Europa, des EU-Forschungs- und Innovationsprogramms und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung
Das RIV “UNITE” ist auf das Thema „Digitale Medizin“ fokussiert und besteht aus acht Partnerregionen (siehe Grafik). Gemeinsam sollen die größten Herausforderungen im Gesundheitswesen adressiert und ein Grenzen übergreifendes digitales Gesundheitsinnovationsökosystem geschaffen werden. Die Mission ist es, alle die Stakeholder der gesamten Wertschöpfungskette von Forschungseinrichtungen bis zu Patientenorganisationen – aus dem privaten oder öffentlichen Sektor, der Wissenschaft oder Zivilgesellschaft – miteinander zu vernetzen, Unternehmertum und Startups zu fördern und interregionale Wertschöpfungsketten für digitale Gesundheit in Europa aufzubauen.
Technologische Schwerpunkte von UNITE sind digitale Innovationen, die den Zugang zur Gesundheitsversorgung für die gesamte EU-Bevölkerung verbessern, besonders in strukturschwachen und ländlichen Regionen. UNITE adressiert zudem spezifische Innovationen zur Ausweitung des EU-Gesundheitsdatenraums (EU Health Data Space) und die Bewältigung des Fachkräftemangels in den europäischen Gesundheitssystemen.
Die Teilnahme an UNITE ermöglicht es Unternehmen, Forschungseinrichtungen und anderen Stakeholdern von u von den geförderten Angeboten und einer starken Netzwerkstruktur zu profitieren. Die Aufrufe zur Beteiligung werden sich an Lösungen höherer TLR-Stufen (TLR 6 bis TLR 8) richten.
2025 besteht die Möglichkeit, sich an den öffentlichen Ausschreibungen für interregionale Verbundprojekte (Joint Innovation Projects) oder Projekte der vorkommerziellen Auftragsvergabe (Pre-Commercial Procurement) zu beteiligen.
Ziel der Joint Innovation Projects ist es, interregionale Wertschöpfungsketten in den Partnerregionen zu schaffen oder zu stärken. Die transnationalen Konsortien bestehen mindestens aus fünf Organisationen, darunter ein Unternehmen, eine Forschungseinrichtung und drei Endnutzerorganisationen aus fünf unterschiedlichen UNITE-Partnerregionen.
Das Pre-Commercial Procurement zielt darauf ab, durch einen iterativen und wettbewerbsorientierten Prozess innovative Lösungen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Dabei liegt der Fokus auf der Ausrichtung digitaler Lösungen an zentralen Bedarfen aus dem Gesundheitssektor. Dies beinhaltet Konzept- und Prototypenentwicklung, d.h. Durchführbarkeitsstudien, sowie Praxistests und Interaktion mit Endnutzern. Ein Konsortium setzt sich aus mindestens drei Unternehmen einschließlich eines kleinen bzw. mittleren Unternehmen, aus drei verschiedenen UNITE-Partnerregionen zusammen.
UNITE startete am 1. September 2024 mit einer anfänglichen Laufzeit von vier Jahren und wird in seinem Verlauf weitere Regionen einbinden, um eine dauerhafte Transformation im europäischen digitalen Gesundheitssektor zu bewirken.
Nutzen Sie die Chance, innovative und marktnahe Lösungen zu entwickeln und sich an einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu beteiligen!